Roadtrip „From coast to coast“

Maifeiertag mitten in der Woche, ich bin in Hamburg – und habe keinen Bock darauf, den Tag in Hamburg zu vergammeln. Das Wetter soll gut werden – und was ich schon lange nicht mehr hatte – eigentlich seit 2016 – ist ein ordentlicher Roadtrip.

Zielsuche. Was ich mir schon immer mal ansehen wollte ist die Tunnelbaustelle des Fehmarn Belt Tunnels nach Dänemark. Und wenn man schon mal unterwegs ist und Zeit hat – warum nicht auch von dänischer Seite ansehen? Also einmal Fährtabelle und Preise gecheckt – uff. Um 07:20 Uhr kommt man noch recht günstig rüber, danach wird es schnell echt teuer. Also gut, 07:20 gebucht, das heißt morgens um 05:00 Uhr muss ich in Hamburg los fahren.

Morgens um 5 ist in Hamburg die Verkehrswelt noch in Ordnung. Also nix los, um es mal so zu sagen. Dafür will mich das Navi 2x(!) in eine Straße ziehen, bei der sich die Einbahnstraßenregelung zeitabhängig ändert – von 04:00 – 12:00 Uhr in die eine Richtung und danach in die andere. Und das Navi will mich zur falschen Zeit in die falsche Richtung rein ziehen…. Da erzwinge ich lieber den Umweg, bevor ich noch zum Geisterfahrer werde….

Die Autobahnen sind leer um diese Zeit und um 07:00 Uhr bin ich in Puttgarden – aber die Baustelle ist so gut abgesichert, also nix mit Fotos. Und auch von der Fähre aus sieht man nix, weder in Deutschland, noch in Dänemark.

…und auf der Fähre ist der Alkohol auch gut weggeschlossen… 🙂

In Dänemark durch die Einreisekontrolle gehuscht (nach mir wurden alle rausgezogen) und ab nach Norden, Brücken anschauen.
Die Öresundbrücke kannte ich noch von einem Trip 2008, also jetzt die Brücken Richtung Festland.

Die Storebæltsbroen über den Großen Belt zwischen Korsør und Nyborg, bestehend aus einer 7km langen und 65 Meter hohen Hauptbrücke und einer 6,5 km langen und 18 Meter hohen Nebenbrücke, die jeweils auf einer Insel auf halber Strecke abschließen, genau wie bei der Öresundbrücke.

Nach einem Foto-Stopp (es war bereits 10:00 Uhr – ich musste mir dringend die Füße vertreten) ging es dann auf die Brücke zur Mautstelle. Bezahlen mit dem Handy (Apple-Pay) ist zum Glück überall in Dänemark kein Problem, selbst beim Bäcker oder an der kleinsten Eisbude.

Über die Ny Lillebæltsbro (1,7 km lang, 42 Meter hoch) ging es dann ans Festland. Und dann? Ach, der Tag war schön, also ab zum Ringkøbing Fjord, an dem wir vor 48 Jahren(!) schon einmal einen wunderschönen Familienurlaub verbracht hatten – 6 Wochen mit Sonne pur, riesige Blaubeerfelder vor dem Ferienhaus und leere Strände.

In Hvide Sande angekommen, wo wir damals an dem einzigen kleinen Restaurant im Fischereihafen (bei ekligem Gestank von Essig und Fisch) hin und wieder gegessen haben… aber nach fast 50 Jahren erkenne ich nur wenig wieder. Die Entwässerungsschleuse zwischen Nordsee und Fjord ist noch da und auch die Klappbrücke, jedoch hatte ich sie so in Erinnerung:

Jedoch wurde sie inzwischen (2007) erneuert und braucht nicht mehr den großen Zugbalken – die neue Variante ist daher deutlich unspektakulärer:

Der Hafen ist stark vergrößert und hat jetzt nicht mehr nur ein, sondern gleich 4 Becken.

Und die ganze Siedlung ist gefühlt 20 mal so groß wie vorher. Egal, erstmal ab an den Strand, an dem jetzt 3 große Windräder stehen und jede Menge Angler.

In die alte Ferienhaussiedlung (Klegod) zu fahren lohnt sich nicht, ich hatte bereits auf Google Maps gesehen, dass es die Blaubeerfelder nicht mehr gibt, da man dort wirklich jede Ecke mit kleinen Ferienhäusern zugestellt hat. Aber eine Erinnerung gilt es noch aufzufrischen – den Leuchtturm von Nr. Lyngvig. (Anekdote: Nr., liebes Google, steht nicht für „Nummer“, sondern Nørre – also Nord)

Der Leuchtturm Lynvig Fyr gehört mit einer Höhe von 38 m und einer Feuerhöhe von 53 m zu den höchsten Leuchttürmen Dänemarks.

Noch eine kleine Erfrischung und einem Strandspaziergang….

Danach ging es dann zurück nach Hamburg, nachdem ich 3 Küsten besucht hatte: Ostsee, Nordsee und Ringkøbing Fjord.

Dauer des Trips: 13 Stunden

Learnings:

  • In Dänemark kostet Benzin scheinbar an allen Tankstellen exakt gleichviel – ich habe keinerlei Preisunterschiede quer durchs Land gesehen!
  • Kirchen werden außerhalb der Siedlungen auf freiem Land platziert
  • Kartenzahlung überall
  • Dänen lügen nicht (Kalauer) – aber im ernst: Alle die ich traf waren sehr freundlich und hilfsbereit!
  • kostenlose öffentliche Toiletten! Und die auch noch sauber!

Wer Lust hat – klickt auf die Karte, dahinter liegt die gesamte Route im Detail:

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.